Twitter ist ein großartiges Werkzeug, um Neuigkeiten und interessanten Content schnell in der ganzen Welt zu verbreiten – oder ganz einfach "nur" in der eigenen Zielgruppe. Das passiert oft allerdings so effektiv, dass Twitter bei vielen Internet-Usern schon den klassischen RSS-Feed abgelöst hat. Warum soll man sich auch die RSS-Feed mühsam zusammensuchen und dann auch noch extra anzeigen lassen? Dank Twitter ist es möglich, vielen interessanten Inhalten chronologisch zu folgen. Und wer selbst Inhalte anbietet, will natürlich diese Reichweite für die eigenen Zwecke ausnutzen – doch das ist nicht so einfach. Auf Twitter gibt es unzählige Accounts, viele davon sind qualitativ mangelhaft und wer nach Informationen sucht, sieht sich oft einem ausufernden Angebot gegenüber. Wie sorgt man also an Content-Anbieter dafür, dass man potenzielle Follower überzeugt? Dafür gibt es zahlreiche Ansätze. Die folgenden Punkte zeigen, wie man es aber auf keinen Fall machen sollte!
Kein aussagekräftiges Profil
Twitter ist ein soziales Netzwerk, auf dem man sich so verhalten sollte, als wäre man auch im "ganz normalen Leben" unter Menschen. Wer sich nicht vorstellt, dem wird keine Beachtung geschenkt – auf Twitter ist das nicht anders.
Ein aussagekräftiges Profil mit einem passenden Bild und einer Beschreibung, die neugierig macht, kann wahre Wunder wirken.
Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass sich ein potenzieller Follower den eigenen Account genauer anschaut.
Zu lange Tweets
Bei Twitter geht es um "Kurznachrichten". 140 Zeichen müssen reichen, um den Inhalt prägnant und informativ zu präsentieren, doch viele halten sich nicht daran. Ein Fehler, denn die Twitter-User sind es mittlerweile gewöhnt, kurze Nachrichten zu lesen.
Wer gegen diese "Formatierung" verstößt, kann nicht davon ausgehen, mehr Follower zu generieren – denn das wird nicht passieren. Im Idealfall nutzt ein guter Tweet einen knackigen Text, ein bis zwei Hashtags, ein Bild und einen gekürzten Link.
Damit ein solcher Tweet dann aber auch weiterverbreitet werden kann, sollte man am Ende circa 20 Zeichen einplanen, damit andere ihn "retweeten" können.
Keine Verwendung von Hashtags
Wie schon eben angesprochen, gehören Hashtags zu Twitter einfach dazu. Durch Twitter wurden die Hashtags bekannt, und neben Facebook und Google+ unterstützen auch andere soziale Netzwerke den "Gartenzaun".
Die Nutzung von ein bis zwei Hashtags ist sinnvoll, weil man seine Tweets so für die Twitter-Suche aufbereiten und wichtige Schlagworte hervorheben kann.
Leider erliegen vieler User oft der Verführung, die eigenen Tweets mit Hashtags zu überfrachten – oder gar keine zu nutzen. Beides ist kontraproduktiv und kann zu Problemen führen.
Qualitativ minderwertige Tweets
Auch wenn ein Text kurz ist, kann er trotzdem qualitativ hochwertig sein. Twitter ist eine gigantisch "Content-Verbreitungs-Maschine". Wer bei diesem enormen Aufkommen von Informationen selbst nur mit B-Ware den Markt betritt, hat von Anfang an bereits verloren.
Qualitativ minderwertige Tweets werden von den Usern sehr wohl wahrgenommen und entsprechend bewertet. Ein junger Twitter-Account hat mit solchen Methoden keine Chance, wirklich relevant zu werden.
Doch auch etablierte Accounts tappen gern in diese Falle und werden mit der Zeit inhaltlich immer schlechter. Das führt dann letztendlich zum Follower-Verlust.
Zu kurze Tweets
Zu kurze Tweets sind ähnlich schlecht wie zu lange Tweets. Natürlich: Als Kurznachrichtendienst sollte man sich als Content-Anbieter auch entsprechend kurz fassen – doch es gibt zahlreiche Beispiele, wo es einfach ZU kurz ist.
Das Problem: Will man mit seinen Tweets auch Traffic erzeugen, dann muss der Tweet ansprechend sein. Es reicht nicht aus, nur ein paar thematische Wortfetzen oder bestenfalls eine zusammenhangslose Aneinanderreihung von Hashtags zu produzieren. Solche Tweet fallen beim Publikum durch und erzeugen keine Aufmerksamkeit.
Diese Aufmerksamkeit aber ist notwendig, damit man überhaupt beachtet wird. Ein optimaler Tweet ist also weder zu kurz, noch zu lang. Die "goldene Mitte" hat sich durchaus bewährt!
Schlechtes Timing
Möglichst detaillierte Kenntnisse über die eigene Zielgruppe sind der erste Schritt zu mehr Reichweite – das gilt auch für Twitter. Mit der Art der eigenen Inhalte bestimmt man nach und nach, in welche Richtung es inhaltlich gehen soll, und genau daran orientieren sich auch potenzielle Follower.
Jede Zielgruppe hat zudem ihre Eigenarten und eine sehr offensichtliche Eigenart ist die Tageszeit, zu der die eigene Zielgruppe online ist. Das bedeutet im Klartext: Wer auf Twitter eine Zielgruppe bespielen will, die überwiegend vormittags aktiv ist, der muss sich auch an diese Zeiten halten.
Das Posten von Inhalten außerhalb der passenden Zeiten ist entsprechend zu vermeiden – trotzdem sieht man immer wieder Tweets, die zum Beispiel nachts um halb drei veröffentlicht wurden, obwohl es sich inhaltlich um B2B-Content handelt. Es liegt auf der Hand, dass die Aufmerksamkeit dann eher gering ist.
Sinnlos allen folgen
Den "TeamFollowBack"-Effekt gibt es bei Twitter schon seit 2006 – das Phänomen besteht genauso lang wie Twitter selbst. Hintergrund: Leute folgen anderen Leuten in der Regel automatisiert und erklären, dass sie zurückfolgen würden, wenn man ihnen selbst folgt. Diese Vorgehensweise führt oft dazu, dass man sehr viele Follower bekommt.
Leider ist die Motivation dieser eigenen Follower aber recht zweifelhaft, denn sie folgen einem ja nur, weil man seinerseits ihnen zunächst gefolgt ist. Die vermeintliche Reichweite entpuppt sich also fast immer als wertlos, weil die eigenen Follower fast nie themenrelevant sind. Ergebnis: Auf dem Papier hat man eine große Reichweite, in Wahrheit aber bringt Twitter keinen sinnvollen Traffic.
Besser: Man generiert neue Follower durch überzeugende Inhalte und weil die eigenen Tweets mehr retweetet werden. Nur dann erreicht man nämlich die richtigen Twitter-User, die dann ihrerseits aus freien Stücken Follower werden.
Schlechte oder kaputte Links tweeten
Auch der eigene Twitter-Account muss sich als vertrauenswürdige Quelle etablieren. Wer das nicht schafft, wird auf Dauer keinen Erfolg haben. Wichtige Voraussetzungen, um einen solchen Account anzubieten: Was man selbst teilt, muss sauber sein. Twitter hatte bis vor nicht allzu langer Zeit ein echtes Spam-Problem.
Sehr viele automatisierte Accounts produzierten Massen von Tweets, in denen oft Links zu dubiosen Angeboten enthalten waren. Follower bekommt man auf diesem Weg nicht – höchstens andere Spammer, die augenscheinlich eine große Reichweite vorgaukeln wollen.
Hochwertige Inhalte aber, die ihrerseits auch auf hochwertige Websites verlinken, werden von den Usern auf Twitter sehr gern gesehen, bringen sie doch oft echte Mehrwerte – und genau das zieht letztendlich auch Follower an, die dauerhaft bleiben.
Verzicht auf Bilder
Ein Tweet ist keine eigenständige Website, trotzdem sollte auch hier ein Bild nicht fehlen. Man muss nicht immer mit diesem optischen Extra arbeiten, der gelegentliche Einsatz ist aber sehr empfehlenswert.
Grund: Erstens werden die eigenen Tweets inhaltlich aufgewertet, weil der eigentliche Text durch das Bildmaterial aufgewertet wird. Zweitens: Ein Tweet mit Bild fällt Followern und solchen, die es werden sollen, in der Timeline auf Twitter viel deutlicher auf.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Tweet mehr geklickt wird und damit auch mehr Traffic generiert, ist viel höher.
Zu viele Tweets
Schweigsame Accounts sind auf Twitter nicht extrem beliebt – aber es ist auch nicht sinnvoll, seinen Followern zu viele Informationen zu präsentieren. Wer auf Twitter zu freigiebig ist, kommt schnell in den Verdacht, ein Spammer zu sein. Ein solcher Eindruck muss unbedingt vermieden werden.
Deswegen ist es besser, wenn man sich auf die wesentlichen Dinge und die wirklich interessanten Informationen beschränkt, um diese dann mit seinen Followern zu teilen. Nicht jede Nachricht ist es auch wirklich wert, bei der eigenen Zielgruppe abzuladen und nicht jeder Tweet ist so gut, dass er sofort retweetet werden muss.
Eine Reduktion auf das, was für die Zielgruppe thematisch wirklich relevant ist und einen echten Vorteil bietet, ist zu empfehlen.
Keine Interaktion mit Followern
Hinter vielen Twitter-Accounts steht immer auch ein echter User, also ein Mensch. Zugegeben, auf Twitter sind sehr viele automatisierte Accounts aktiv, dennoch lebt das Netzwerk letztendlich davon, dass echte User Inhalte einbringen und diese verbreiten wollen.
Und weil man es auf Twitter eben mit echten Menschen zu tun hat, darf auch die Interaktion nicht fehlen. Auch die ganz normalen Retweets sind eine Form der Interaktion. Um aber wirklich Beziehungen auf Twitter zu pflegen (oder sie darüber für die wirkliche Welt anzubahnen), muss man einen Schritt weiter gehen.
Das ist nicht schwer und bedeutet grundsätzlich nur, dass man sich auf Twitter auch mal bedankt, zum Beispiel, wenn man retweetet wurde. Damit zeigt man, dass nicht nur Content produziert und darauf scharf ist, selbst im digitalen Rampenlicht zu stehen.
Es macht der retweetenden Person (und nebenbei auch allen anderen, die es sehen) deutlich, dass man seine Follower im Blick hat und darauf achtet, ob sich dort etwas tut. Nach außen wirkt das aufmerksam und steigert definitiv das Ansehen des eigenen Twitter-Accounts.
Zur Artikelübersicht