Über Audi wird berichtet, über Porsche gesprochen. Während die Publisher sich thematisch auf die neuen Audi-Modelle konzentrieren, bewegt die sozialen Netzwerke ein anderes Thema: Die Kündigung eines Porsche-Auszubildenden, der wegen einer rassistischen Äußerung vor die Tür gesetzt wurde. Welche Artikel im Bereich Automotive in der zweiten Juli-Hälfte für den meisten Buzz sorgen, zeigen die Daten von Content Fleet.
Klassische Online-Medien berichten über Audi und VW
Der Tod eines Arbeiters im VW-Werk Baunatal hatte in der ersten Juli-Hälfte nicht nur für die meisten Online-Artikel in der Berichterstattung über deutsche Automarken gesorgt. Die Beiträge über den tragischen Unfall lösten auch in den sozialen Medien die meisten Shares, Likes und Comments aus, wie die Auswertung der Storybeat-Daten zeigt. In der zweiten Monatshälfte liegt Volkswagen mit 1104 Publikationen nun auf Platz 2 der Automarken, über die in Deutschland die meisten Online-Artikel veröffentlicht werden. Audi erreicht mit 1122 Publikationen mehr mediale Aufmerksamkeit.
In der Berichterstattung über Audi sorgen die neuen Modelle des Automobilherstellers für die meisten Social Media Reaktionen – gute Publicity also für den Konzern aus Ingolstadt. In den Top Ten der viralsten Artikel zum Keyword Audi sind zudem ein Bericht über die Partnerschaft mit dem FC Augsburg sowie zwei Unfall-News vertreten.
Bei Volkswagen erzeugen hingegen ganz unterschiedliche Themen Buzz. Die Nachricht von n-tv.de, dass VW Toyota als größten Autohersteller der Welt überholt, sorgt für rund 3.000 Social Media Reaktionen. Auch andere Publisher erreichen die User der sozialen Netzwerke mit diesem Thema, die Zahl der Reaktionen bleibt jedoch im dreistelligen Bereich. Rund 1.000 Shares, Likes und Comments ruft ein Bericht von horizont.net über den Sharan-Werbespot hervor, der ein schwules Paar mit seiner Tochter zeigt. In den Social Media beliebt sind zudem Berichte zu einzelnen Modellen, aber auch Vergleiche zu anderen Herstellern, die Nachricht von einem Unfall sowie Artikel zu Absatzzahlen.
Social Media: Porsche punktet mit Azubi-Kündigung
Doch weder Audi noch VW sorgen in den sozialen Medien für die meisten Reaktionen. Die Kündigung eines Porsche-Lehrlings nach einem fremdenfeindlichen Post ist vor allem auf Facebook das Top-Thema. Im Ranking der viralen Artikel (gemessen an der Beliebtheit in den sozialen Netzwerken) taucht es sieben mal auf, wobei der Artikel der WELT mit rund 16.000 die meisten Shares, Likes und Comments auf sich vereinen kann. Insgesamt sorgt die Story für rund 44.000 Social Media Reaktionen.
Die meisten Publisher berichten neutral über das Bedauern des Autobauers und die Kündigung als Reaktion auf den Post des Azubis. Diese Artikel zahlen insgesamt positiv auf das Image der Marke ein, da sie sich in ihrer ablehnenden Haltung gegenüber jeglicher Art von Diskriminierung gut selbst darstellen kann. Der Autor des Artikels von mobilegeeks.de bezieht aber klar Stellung und wünscht sich, dass andere auch so klar wie Porsche reagieren, wenn sie mit fremdenfeindlichen Inhalten konfrontiert werden. In einem langen Artikel der Süddeutschen.de klingt jedoch auch Kritik an. Das Signal, das Porsche setzt, sei nur für Porsche gut, weil der Autohersteller damit für öffentlichen Beifall sorgt. Der nunmehr ehemalige Azubi stehe aber vor einem Scherbenhaufen und hätte eine zweite Chance verdient.
Fazit
Die Auswertung der Storybeat-Daten für die zweite Juli-Hälfte zeigt, dass es für deutsche Automarken nicht reichen kann, am häufigsten in klassischen Online-Medien genannt zu werden. 936 Artikel wurden über Audi veröffentlicht, doch im Ranking der viralen Artikel taucht Audi zum ersten Mal auf Platz 11 auf. Porsche hingegen dominiert die Top Ten der viralen Artikel komplett, obwohl mit 376 rund 2,5 mal weniger Artikel online erschienen sind als zum Keyword Audi.
Zur Artikelübersicht