Auf Websites sammelt sich im Laufe der Jahre allerhand Gerümpel an. Für SEO-Rankings hat das fatale Folgen. Denn je mehr unnützer Content sich auf Ihrer Seite versteckt, desto weniger Chancen hat der Googlebot, wirklich wertvolle Inhalte zu erkennen. Für dieses Problem bietet der Content Audit eine günstige und effiziente Lösung.
In diesem Artikel erfahren Sie, wann ein Content Audit sinnvoll ist und wie er abläuft.
Warum weniger oft mehr ist
Es klingt paradox, doch mehr Inhalte auf Ihrer Website führen nicht automatisch zu mehr Traffic. Im Gegenteil: Webseiten, die über die Jahre unkontrolliert gewachsen sind, werden von Google abgestraft. Die häufigsten Ursachen dafür sind:
- Diffuser Themenmix: Im Laufe der Zeit wurden Beiträge zu nebensächlichen Themengebieten publiziert. Dadurch ist das Kernthema der Website für den Googlebot (und für die User) nicht mehr erkennbar.
- Unvollständige Themenkomplexe: Kernthemen wurden in der Vergangenheit nicht holistisch aufbereitet. Relevante Aspekte fehlen.
- Minderwertige und/oder veraltete Inhalte: Die Beiträge entsprechen nicht den aktuellen SEO-Anforderungen und/oder sind inhaltlich veraltet.
- Chaotische Linkstruktur: Unterseiten sind nicht optimal miteinander verlinkt.
Angesichts wechselnder Google-Updates, Projektverantwortlicher und Gesamtstrategien ist es nur eine Frage der Zeit, bis die oben geschilderten Mängel auftreten.
Content Audit in 6 Schritten
Beim Content Audit werden alle Inhalte Ihrer Website erfasst, analysiert und kategorisiert. Die Spreu wird vom Weizen getrennt, wichtige Unterseiten und Texte werden optimiert, unwichtige gelöscht. Bei Content Fleet (CF) gehen wir dabei in sechs Schritten vor:
- Zielbestimmung: Was wollen Sie mit Ihrer Website erreichen?
- Bestandsaufnahme: Welche Unterseiten sind auf Ihrer Website verfügbar?
- Performanceanalyse: Welche Unterseiten performen gut, welche schlecht?
- Priorisierung: Was wird aktualisiert, was wird gelöscht?
- Qualitative Analyse und Artikelaktualisierung: Welche Maßnahmen sind bei welchen Inhalten sinnvoll?
- Erfolgsmessung: Was hat der Content Audit gebracht?
1. Zielbestimmung
Ausgangspunkt für den Content Audit ist das Ziel, das Sie mit Ihrer Website verfolgen. Wollen Sie möglichst viel Traffic, Leads oder Abverkäufe generieren? Je nachdem, welches Ergebnis Sie anstreben, wird der Content Audit aufgesetzt.
2. Bestandsaufnahme
Im zweiten Schritt verschaffen wir uns einen Überblick über den Status Quo Ihrer Website. Dabei schauen wir uns an, welche Unterseiten Ihr Webauftritt umfasst. Um alle URLs zu erfassen, nutzen wir Crawling-Programme und den Python Skript Crawler, ein CF-Tool, das wir eigens für Content Audits entwickelt haben. Das Ergebnis wird in einer Excel-Datei zusammengefasst und bildet die Grundlage für alle weiteren Schritte des Content Audits. Darüber hinaus hilft die Bestandsaufnahme Ihnen, ein realistisches Bild von Ihrer Website zu erhalten. Vor allem, wenn die Seite eine bewegte Vergangenheit hat und durch mehrere Hände gegangen ist, können Sie sich auf Überraschungen gefasst machen.
3. Performanceanalyse
Nachdem der URL-Bestand ermittelt wurde, analysieren wir anhand von KPIs, wie gut die Seiten aktuell performen und welches Potenzial sich in ihnen verbirgt. Mithilfe diverser SEO-Tools und einer inhouse entwickelten KI erhebt die CF-SEO-Abteilung relevante Daten. Immer berücksichtigt werden die Dimensionen …
- Traffic (Organischer Traffic, Paid Media Traffic, Visitors …)
- SEO (Anzahl rankender Keywords pro URL, kumuliertes Suchvolumen, durchschnittliche SERP-Positionen ...)
- Positionierung im Sales Funnel (KI-gestützt; Zuordnung der Hauptkeywords zu Top of Funnel (TOFU), Middle of Funnel (MOFU), Bottom of Funnel (BOFU) oder dem transaktionalen Bereich (TRANS))
- Backlinks (Anzahl an internen und externen Backlinks)
- Multimedialität (Anteil an Text, Bildern und Videos pro URL)
- HTML-Hygiene (Meta-Angaben, H-Strukturen, Title Tags …)
Abhängig vom Ziel wird diese Standardmetrik um weitere KPIs ergänzt. Wenn Sie zum Beispiel den Abverkauf steigern wollen, nehmen wir die Conversion mit in das Set auf.
4. Priorisierung
Auf Grundlage der Daten entscheiden wir, welche Seiten gelöscht, aktualisiert oder zurückgestellt werden. Ein komplexes Scoring-System, das von der CF-SEO-Abteilung konzipiert wurde, hilft bei der Einschätzung, was mit welcher URL geschehen soll. Vereinfacht dargestellt, arbeiten wir nach folgenden Prämissen:
Löschen: Seiten, auf die folgende Punkte zutreffen, werden entfernt:
- negatives Userverhalten
- kein relevanter Traffic
- keine Conversion
- keine Backlinks, keine internen Links, keine interne Link-Verteilerfunktion
Aktualisieren: Priorität haben Seiten, die bereits gut ranken und deren Performance durch redaktionelle Eingriffe signifikant gesteigert werden kann. Indizien für diese Low Hanging Fruits sind:
- URLs, bei denen Keywords mit hohen Suchvolumen in Schwellen-Positionen bei Google ranken. Diese sind beispielsweise Positionen kurz vor Seite 1 oder 2 in den Suchergebnisseiten oder Positionen kurz vor dem sichtbaren Bereich der ersten Suche.
- URLs, die ein positives Nutzungsverhalten auslösen (niedrige Bounce Rate, hohe Time on Page, …), und gute Conversion Rates aufweisen.
Seiten, die den oben genannten Kriterien entsprechen und als Low Hanging Fruits identifiziert wurden, werden thematisch geclustert und als Arbeitspakete in unsere Redaktion weitergereicht. So stellen wir sicher, dass relevante Themenkomplexe holistisch aufbereitet, Kannibalisierungseffekte zwischen thematisch ähnlichen Artikeln vermieden und Querverlinkungen optimal gesetzt werden.
Bei Webseiten mit größerem Bestand schlagen wir Ihnen darüber hinaus eine Roadmap vor, der Sie entnehmen können, welche Arbeitspakete zu welchem Zeitpunkt aktualisiert werden sollten. Dabei berücksichtigen wir einerseits die strategische Zielsetzung, andererseits saisonale Peaks der Themengebiete.
Zurückstellen: Seiten, die widersprüchliche Merkmale aufweisen (zum Beispiel viele Backlinks, aber kein nennenswertes Suchvolumen) werden zunächst zurückgestellt und später im Einzelfall geprüft.
5. Qualitative Analyse und Artikelaktualisierung
In unserer Redaktion werden alle URLs eines Arbeitspakets eingehend auf ihre Inhalte geprüft und Maßnahmen definiert, mit denen der Content aufgewertet werden kann. Im Fokus der Optimierung stehen die Artikel (inklusive Text, Bild und sonstigen Zusatzelementen). Der Umfang der Artikelaktualisierung hängt einerseits von der Qualität des bestehenden Contents, andererseits vom zur Verfügung stehenden Budget ab. Danach werden die Maßnahmen umgesetzt. Mögliche Bereiche der Optimierung sind:
- SEO-Push (Form und Inhalt)
- Mobile-Optimierung
- Link-Optimierung
- Optimierung auf Direct Answers
- Conversion-Optimierung
- ...
6. Erfolgsmessung
Welchen Erfolg die Maßnahmen gebracht haben, misst unsere SEO-Abteilung sofort und fortwährend. Werden viele Maßnahmen auf einmal umgesetzt, zum Beispiel Tausende Artikel gelöscht, werden die ersten Fortschritte schon nach wenigen Wochen sichtbar.
Erfolgscase: 50-mal weniger Content, 10-mal mehr Traffic
Unseren bislang erfolgreichsten Content Audit haben wir für einen Kunden aus der Logistik-Branche durchgeführt. Indem wir von 70.000 Unterseiten 98% konsequent aus dem Google-Index gelöscht und Seiten mit Potenzial aktualisiert haben, konnten wir den Searchtraffic innerhalb von 2 Jahren um den Faktor 10 steigern.
Artikel aktualisieren statt neu schreiben: 3 gute Gründe
- Aktualisierungen sind durchschnittlich 35 % günstiger als eine Neuerstellung von Artikeln.
- Weil negative Nutzungserfahrungen reduziert werden, verbessert sich das Nutzungsverhalten der User. Dadurch steigen die Suchmaschinen-Rankings langfristig.
- Die technische Hygiene verbessert sich, da fehlende/gelöschte Medien ausgetauscht werden und sich dadurch die Fehlercodes auf der Seite reduzieren.
Unser Fazit
Der Content Audit ist eine effektive und effiziente Maßnahme, um die Performance von Websites schnell zu verbessern. Besonders bei Seiten, die älter als zwei Jahre sind und bereits über einen großen Content-Bestand verfügen, lohnt sich die Aufräumaktion.
Brauchen Sie dabei Unterstützung? Sie erreichen uns per Mail unter info@contentfleet.de oder telefonisch unter der Nummer +49 40 600 800 600.
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
Über unsere Autorin:
Eva Karnowski (36) ist Head of Content Strategy bei Content Fleet. Mit Content Marketing beschäftigt sie sich seit 2013. Um neue, eindrucksvolle User-Erlebnisse zu entwickeln, arbeitet die studierte Geisteswissenschaftlerin interdisziplinär: Bewährte Content-Marketing-Methoden werden mit Erkenntnissen aus anderen Fachgebieten, zum Beispiel der Soziologie, Psychologie oder den Sprachwissenschaften, verbunden.
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