Facebook ist in dieser Woche zehn Jahre alt geworden – ein hohes Alter in der Internetwelt. Und das zeigt, wie groß, mächtig und wichtig Social Media geworden ist. Und auch wenn die Formel "Social Media = Facebook" so nicht gültig ist, hat das Netzwerk in den letzten Jahren erheblichen Einfluss nehmen können. Dadurch wurde Social Media insgesamt populärer und beliebter. Eine Entwicklung, von der vor allem Unternehmen massiv profitieren können, wenn sie Social Media sinnvoll für den eigenen Markenaufbau einsetzen. Dafür reicht es nicht, nur auf Facebook zu setzen. Und auch ein Corporate Blog wird nicht allein zu Ziel führen. Wie so oft entscheiden Strategie und Vorgehensweise über Erfolg und Misserfolg. Doch welche Möglichkeiten gibt es für Unternehmen, Social Media für erfolgreichen Markenaufbau einzusetzen? Wir haben uns mit diesem Thema befasst und stellen fünf Bestandteile einer wirklich nachhaltigen Strategie vor.
Auf mehr als einem digitalen Kanal präsent sein
Ganz am Anfang des Markenaufbaus steht die Website eines Unternehmens, auf der sich idealerweise auch ein Corporate Blog befindet. Ein solcher Blog hat viele Vorteile, denn er stellt ein einfaches und wirkungsvolles Werkzeug dar, Inhalte in jeder Form schnell und unkompliziert zu veröffentlichen. Erst wenn eine solcher Corporate Blog steht, geht es an die Auswahl der sozialen Netzwerke, die man als digitale Kanäle für die eigene Markenbildung nutzen will. Gibt es keinen Corporate Blog, dann reicht auch ein News-Bereich.
Wichtig ist, dass das Unternehmen einen Platz anbietet, auf dem Inhalte zentral verwaltet und verteilt werden. Bei der Auswahl der richtigen Kanäle kommt es nämlich genau auf diese Inhalte an. So eignet sich eine Plattform wie Flickr im Zweifel für Bilder und Fotos besser, als es bei Facebook der Fall wäre. Gleiches gilt für Videos: Wer mit seinem Unternehmen vornehmlich via Bewegtbild nach außen kommuniziert, ist mit einem YouTube-Kanal besser bedient. In diesem Zusammenhang sind auch die beruflichen Netzwerke nicht zu vernachlässigen.
Besonders für Unternehmen, die nicht nur die eigene Marke digital stärker betonen wollen, sind LinkedIn und XING wichtig. Auch wenn es darum geht, über die positive Darstellung des eigenen Unternehmens neue Mitarbeiter zu rekrutieren, sind diese Netzwerke Pflicht. Grundsätzlich zahlt es sich aus, auf mehreren sozialen Netzwerken aktiv zu sein, denn nur so ist garantiert, dass auch die potenzielle Reichweite maximiert wird. Markenaufbau in Social Media beschränkt sich genau deswegen nicht nur auf Facebook.
Kanäle sinnvoll managen und optimieren
Wenn die passenden Kanäle bestimmt und eingerichtet sind, sollte das Brand-Building Fahrt aufnehmen. Je nach Kanal und Zielgruppe müssen Inhalte her, damit die Besucher der einzelnen Kanäle auch regelmäßig Informationen erhalten. Das eigene Wissen sollte möglichst vielen potenziellen Besuchern präsentiert werden. Ziel dieser Maßnahmen sollte es immer sein, sich selbst zu empfehlen und Kompetenz zu vermitteln.
Der dort produzierte Content wird entsprechend in den passenden sozialen Kanälen verteilt, so dass ein kontinuierlicher Besucherfluss aus Social Media dort landet, wo er eigentlich hingehört – auf die Website oder den Corporate Blog. Doppelter Effekt: Durch die Präsenz in Social Media trägt der virale Ansatz solcher Netzwerke zu einer Verbesserung der Markenbekanntheit bei. Weil die Besucher aber letztlich direkt auf der eigentlichen Website oder dem Corporate Blog landen, kann sich das Unternehmen besser um sie "kümmern", indem zum Beispiel ein Newsletter angeboten wird.
Auf diese Weise gibt es zu der verbesserten Markenbekanntheit auch noch eine bessere Kunden- und auch Neukundenbindung. Um die Communities auf Facebook und Co. zusätzlich zu stärken, eignen sich exklusive Inhalte. Von Zeit zu Zeit ist es sinnvoll, mit solchem Content zu arbeiten, der 100%ig passende Inhalte für eine Zielgruppe auf einem sozialen Netzwerk bietet. Dadurch wächst die Community schneller und besser und kann dann später mehr zusätzlichen Traffic für die Website oder den Corporate Blog erzeugen.
Interessant und nützlich sein
Der große Trend "Content Marketing" hat im vergangenen Jahr gezeigt, dass sich die Spielregeln verändern. Vor allem Google legt mehr und mehr Wert auf wirklich hochwertige Inhalte, die den Besuchern echte Vorteile bringen und nützlich sind. Diese Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen – im Gegenteil, sie wird sich weiter intensivieren. Für Unternehmen folgt daraus, dass auch sie zu Publishern werden müssen, wenn sie in Zukunft wahrgenommen werden sollen.
Der ganz normale Internet-User ist mittlerweile gewöhnt, sich seine Inhalte individuell zusammenzustellen. Das bedeutet, dass er im Internet nicht mehr zwingend auf Online-Ableger von Zeitungen oder Zeitschriften angewiesen ist. Findet er eine interessante Information zu einem Unternehmen direkt beim Unternehmen, besteht keine Veranlassung, woanders erneut danach zu suchen. Die Chance können Unternehmen nutzen und ihre Zielgruppe dort abholen, wo sie am nützlichsten ist: Direkt auf der eigenen Website oder über einen Kanal in einem sozialen Netzwerk. Damit diese Besucher aber auch von einem Unternehmen und dessen Inhalten überzeugt sind, braucht es einen abwechslungsreichen Medien-Mix, bestehend aus Texten, Bildern, Videos, Foto, eBooks und so weiter.
Zusätzlich müssen all diese Inhalte regelmäßig publiziert werden und dürfen nicht als einmalige Aktion in der Bedeutungslosigkeit enden. Wer für sein Unternehmen so handelt und es gleichzeitig schafft, die eigene Zielgruppe dort zu finden und anzusprechen, wo sie sich auch wirklich aufhält, wird in Zukunft erfolgreich sein und einen strategischen Vorteil gegenüber der Konkurrenz haben. Über all diesen inhaltlichen Maßnahmen muss zudem immer der Anspruch stehen, den Besuchern etwas bieten zu können, das definitiv nützlich ist – sei es nun durch eine Information, eine Anleitung oder auch ein umfangreiches Tutorial, schriftlich, per Video oder als Infografik. Für die Verbreitung solcher Inhalte ist Social Media hervorragend geeignet und diese Verbreitung zahlt direkt auf die Markenbekanntheit ein.
Bleibenden Eindruck hinterlassen
Damit man als Unternehmen wirklich nachhaltig auf sich aufmerksam machen kann, bedarf es jedoch weiterer Maßnahmen. Negativ-Beispiel aus dem letzten Jahr ist das Pappschild, mit dem auf Facebook immer wieder nach Likes gebettelt wurde. Frei nach dem Motto: "Wenn dieses Pappschild 10.000 Likes bekommt, dann …" Mit solchen Aktionen bleibt man als Unternehmen im Gedächtnis, allerdings nicht im positiven Sinne.
Und auch mit den berühmten "hochwertigen" Inhalten ist es heute nicht mehr getan. Um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, muss ein Unternehmen sich speziell und besonders präsentieren, es muss dafür sorgen, dass sich die Besucher der Website oder des Kanals auf einem sozialen Netzwerk auch viel später noch daran erinnern, was genau konsumiert wurde. Ein gutes Beispiel für diese Vorgehensweise ist das US-Unternehmen "BlendTec", das unter anderem Küchengeräte wie Mixer herstellt. Dieses Unternehmen nimmt sich in regelmäßigen Abständen neue Gadgets wie iPhone oder iPad vor und jagt diese Geräte durch die eigenen Produkte – sie werden also komplett geschreddert, bis nur noch kleine Teile und Staub übrig bleiben.
Damit will "BlendTec" zeigen, wie stark und robust die eigenen Produkte sind und dass die Mixer sogar mit sehr festen Stoffen problemlos zurechtkommen. Diese zugegebenermaßen rabiaten Zerstörungsorgien von technisch neuen und einwandfreien Geräten werden sehr humorvoll inszeniert und dann auf YouTube veröffentlicht. So hat sich "BlendTec" über die Jahre eine große Community aufgebaut und wer ein solches Video gesehen hat, wird es nicht vergessen und sich auch an den Markennamen erinnern.
Der Marke ein Gesicht geben
Social Media lebt von der Vernetzung einzelner Personen untereinander. In dieser Vernetzung können auch Unternehmen vorkommen, wenn User ihnen über soziale Netzwerke folgen. Was aber viel wichtiger ist: Unternehmen können sich selbst ein Gesicht geben, wenn sie mehr darauf setzen, auch eigene Mitarbeiter in die Social-Media-Strategie zu integrieren.
Motivierte Mitarbeiter, die bereit sind, spannende und positive Geschichten aus dem eigenen Unternehmen nach außen zu tragen und Hintergründe zu präsentieren, sorgen in der öffentlichen Wahrnehmung für ein viel persönlicheres Image. Berichte über hauseigene Events oder Branchenereignisse, auf denen man anwesend war, tragen ebenfalls zu einem verbesserten Image bei. Und wer dann noch weiter geht und zum Beispiel spannende Interviews von Mitarbeitern, Führungskräften oder sogar aus der Chef-Etage präsentiert, kann eine nach außen hin offenere, transparentere und somit auch vertrauenswürdigere Darstellung erreichen.
Zusammen mit den Inhalten, die auf der eigenen Website oder einem Corporate Blog veröffentlicht werden, bekommt ein Unternehmen auf diese Weise nach und nach ein positives Image, das gleichzeitig mit Kompetenz überzeugt. Spätestens hier kann sich die Markenbildung via Social Media in Verbindung mit passenden Inhalten als sinnvolles Werkzeug für die Generierung neuer Leads und Kontakte erweisen.
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