Borussia Dortmund ist nach dem zweiten Spieltag Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga. Doch ist der Verein auch Spitzenreiter in Bezug auf Reichweite und Traffic? Die Daten aus dem Storybeat zeigen, welche Vereine und Publisher sich zu Beginn der neuen Saison am besten im Internet positionieren.
Top-Keywords: Bayern mit Abstand vorn
Für die klassischen Online-Medien ist der FC-Bayern-München mit Abstand der wichtigste Verein: 192 Artikel drehen sich um den Rekordmeister. Die meisten Social Media Reaktionen (rund 2.000) erreicht der Spielbericht von Transfermarkt.de zum Sieg der Bayern gegen Hoffenheim. Noch stärker als 1899 Hoffenheim (42 Publikationen) profitiert der HSV (68 Publikationen) im Internet davon, gleich zu Saisonbeginn gegen die Bayern zu spielen: Die Bayern-Gegner landen auf Platz 2 und 3 der am häufigsten genannten Keywords im Bereich Bundesliga. Borussia Dortmund wird hingegen mit nur 37 Publikationen lediglich Vierter – trotz des sehr guten Saisonstarts mit 6 Punkten und einem Torverhältnis von 8:0.
Auch ein Verein der zweiten Liga schafft es in die Top Ten: Der FC St. Pauli hatte das Logo von RB Leipzig von seiner Homepage gelöscht, um damit ein Zeichen gegen die Kommerzialisierung des Fußballs zu setzen. Die Artikel über diese Aktion sorgen für mehr als 2.000 Social Media Reaktionen, wobei der Bericht von Süddeutsche.de mit Abstand die meisten Shares, Likes und Comments erhält.
Tests: Gutes Timing sorgt für hohe Viralität
Dieser Artikel taucht entsprechend auch in den Top Ten der viralsten Artikel wieder auf und erreicht dort Platz 6. Ein Blick auf diese Rangliste zeigt, dass außerdem nicht nur Spielberichte oder Transfernachrichten zum Saisonauftakt von Interesse sind. Großes Traffic-Potenzial haben auch Veröffentlichungen, die sich die Vorfreude der Fußballfans zunutze machen: ZEIT ONLINE (Platz 1, rund 5.000 Social Media Reaktionen), Bild.de (Platz 4, rund 3.000 Social Media Reaktionen) und Sport1.de (Platz 8, rund 900 Social Media Reaktionen) publizieren jeweils einen Test, mit dem Fußballfans herausfinden können, welcher Verein zu ihnen passt. Hier zeigt sich, dass gut gemachte Quizze und Tests für Publisher immer ein probates Mittel sind, um Traffic zu generieren und die User in den sozialen Netzwerken zur Interaktion zu animieren. Allerdings ist auch der richtige Zeitpunkt entscheidend: ZEIT ONLINE und Bild.de veröffentlichen ihre Tests jeweils am 14. August 2015, also an dem Tag, an dem das Eröffnungsspiel der neuen Saison um 20:30 angepfiffen wird. Der Test der ZEIT ist schon um 12:42 Uhr online, der von Bild.de um 19:13 Uhr. Sport1 hingegen veröffentlicht seinen Test erst am 19. August, das heißt am Samstag des zweiten Spieltags – und verliert damit im Vergleich zu den Mitbewerbern wichtige Zeit, wie die geringere Anzahl an Social Media Reaktionen belegt.
Publisher: Artikelflut zahlt sich nicht aus
Einige Online-Medien veröffentlichen eine große Menge von Artikeln rund um die ersten beiden Spieltage der neuen Bundesliga-Saison. Sportal.de ist dabei mit 184 Artikeln Spitzenreiter.
Doch diese Artikelflut zahlt sich nicht aus: Sportal.de gelingt es nicht, mit seinen News Traffic über Social Media zu generieren. Die Zahl der Likes, Shares und Comments auf Facebook und Twitter liegt zwischen 0 und 5. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Handelsblatt (172 Publikationen, 0 bis 7 Social Media Reaktionen) und der Dülmener Zeitung (129 Publikationen, 0 Social Media Reaktionen).
Transfermarkt.de schafft es hingegen, mit nur 28 Artikeln 12.451 Social Media Reaktionen auszulösen, das sind im Schnitt 444 Shares, Likes und Comments pro Artikel. Noch besser ist die Bilanz pro Artikel von ZEIT ONLINE. Mit nur 5 Publikationen erreicht der Internet-Ableger der Wochenzeitung insgesamt 5.370 Social Media Reaktionen (im Schnitt 1.074 pro Artikel). Dieses große Engagement geht allerdings fast ausschließlich auf den bereits erwähnten Test Bundesliga: Welcher Verein sind Sie? zurück, der allein für 5.176 Shares, Likes und Comments sorgt.
Fazit
Zum Saisonauftakt wird über den Meister der Vorsaison, den FC Bayern München mitsamt seinen Gegnern in den klassischen Online-Medien am meisten berichtet. Die sportlich erfolgreichsten Vereine sind jedoch nicht zwangsläufig diejenigen, die für die meisten Publikationen sorgen. So schafft es der FC St. Pauli aus der zweiten Liga für viel Aufmerksamkeit zu sorgen, indem er mit seiner Aktion ein klares Zeichen setzt gegen die Kommerzialisierung des Fußballs.
Die neue Saison bringt ein großes Medienecho mit sich. Doch Publisher sollten nicht allein auf Masse setzen, sondern sich lieber auf die Themen konzentrieren, die virales Potenzial haben.
Tests und Quizze sind auch im Bereich Bundesliga ein probates Mittel, um Traffic und Engagement zu generieren. Für eine hohe Viralität ist jedoch auch der optimale Veröffentlichungszeitpunkt entscheidend. Publisher, die den richtigen Moment verpassen, erreichen deutlich weniger User.
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