Seit gut 18 Monaten arbeitet ein Großteil der Kolleg:innen bei Content Fleet im Homeoffice. Was als Blitzreaktion auf die Pandemie begann, ist heute Teil einer langfristig angelegten Strategie. Wir sagen “Goodbye” zu Old Work und präsentieren, wie wir New Work bei Content Fleet einführen.
Die Krise als Chance nutzen
Angefangen hat alles im Frühjahr 2020. "Corona zwang uns ins Homeoffice. Auch wenn uns die Umstellung relativ leicht gefallen ist, hatte sie fundamentale Auswirkungen auf unsere Zusammenarbeit.”, so Philip Dipner, CEO bei Content Fleet. “Wir haben uns dazu entschlossen, die Krise als Chance zu nutzen und wollten die Krise nicht nur unbeschadet überstehen, sondern gestärkt aus ihr hervorgehen. Der Schlüssel dazu ist New Work.”
Die Grundidee von New Work stammt von Frithjof Bergmann. Anfang der 1980er Jahre zeichnete der Sozialphilosoph ein neues, humanistisches Bild von Arbeit. Statt Lohnarbeit als Mittel zum Zweck zu betrachten, rückte er das sinnstiftende Potenzial von Arbeit in den Vordergrund. Arbeitnehmer:innen sollen nicht nur arbeiten, um ihre Rechnungen zu begleichen. Sie sollen die Möglichkeit haben, sich selbst zu entfalten und in ihrer Arbeit aufzugehen, so Bergmanns Vision.
Michael Dunker, Geschäftsführender Gesellschafter Content Fleet: “Unsere Kolleg:innen sind unsere wichtigste Ressource. Darin liegt nicht ein Hauch Übertreibung. Unser Geschäftserfolg hängt maßgeblich von der Leistung unserer 160 Mitarbeitenden ab. Aber es ist mehr als das: Als Content-Agentur brauchen wir die Leidenschaft und den Drive jedes und jeder einzelnen. Nur wenn das Team für seinen Job brennt, schaffen wir es, unseren Kunden wertvolle Innovationsimpulse zu geben.”
New Work bedeutet Change
New Work gilt als Megatrend – und umfasst heute weit mehr als in den 1980er Jahren. Remote Work, Flex Work und agiles Arbeiten sind Begriffe, die in einem Atemzug mit New Work fallen. “New Work und Digitalisierung gehen Hand in Hand”, so Personalchefin Alix Poengsen. “Die Option auf Homeoffice ist ein Bestandteil. Aber es geht um viel mehr.”
Um herauszufinden, wie New Work bei Content Fleet funktionieren kann, wurde eine Task-Force ins Leben gerufen. Das zehnköpfige Team besteht aus Vertreter:innen aller Abteilungen. “New Work krempelt vieles um.”, weiß Philip Dipner. “Uns war es wichtig, bei diesem Change Prozess alle Bereiche an Bord zu haben.”
Was wir bei CF unter New Work verstehen: 7 Prinzipien
Mehrere Monate lang recherchierte, konzipierte und diskutierte das interdisziplinäre Team Ansätze für die neue Arbeitswelt. Herausgekommen sind folgende 7 Prinzipien:
- Freie Arbeitszeiteinteilung statt fester Arbeitszeiten: Wir sind der Überzeugung, dass unsere Mitarbeitenden besser arbeiten, wenn sie ihre Arbeitszeit flexibel organisieren können. Deshalb kann jede:r Mitarbeitende seine Arbeitszeit zwischen 0 Uhr und 24 Uhr frei einteilen, sofern dies mit den Aufgaben vereinbar ist.
- Hybrides Arbeiten statt Präsenzzwang: Ob Homeoffice oder Büro: In welchem Umfeld optimale Arbeitsergebnisse erzielt werden, hängt von der Aufgabe und den Bedürfnissen der Mitarbeitenden ab. Deshalb existieren Remote und Office Work bei Content Fleet gleichberechtigt nebeneinander. In Absprache mit den Vorgesetzten können unsere Mitarbeitenden ihr Arbeitsmodell frei gestalten.
- Mobile Technik statt lokaler Systeme: Hybrides Arbeiten funktioniert nur mit einer mobilen Ausstattung und einer ortsunabhängigen technischen Infrastruktur. Deshalb verfügen alle Mitarbeitenden über einen Laptop, den sie beim Remote Work oder bei der Arbeit im Office Home verwenden können. Die allgemeine technische Infrastruktur ist zu 100 % cloudbasiert.
- Office Home statt Arbeitsstätte: Das Büro wandelt sich von der Arbeitsstätte zur Begegnungsstätte. Es soll ein einladender Ort sein, an dem die Teams zusammenfinden und gemeinsam an den kreativen, kollaborativen Aufgaben tüfteln. Deshalb bauen wir das Büro um: Wir schaffen inspirierende Creative Spaces, richten Flexible Seating ein und statten die Arbeitsplätze so aus, dass Hybrides Arbeiten funktioniert.
- Digitales Miteinander statt analogem Nebeneinander: Sich nicht tagtäglich im Büro zu sehen kann dazu führen, dass man sich aus den Augen verliert. Wir wollen die Bindung zwischen den Kolleg:innen stärken, indem wir neue digitale Formate anbieten. Einerseits schaffen wir digitale Alternativen zu gängigen Office-Situationen wie zum Beispiel der "Zufallsbegegnung auf dem Flur". Andererseits schaffen wir neue Vernetzungsmöglichkeiten, indem wir den Austausch über "unsichtbare" Gemeinsamkeiten wie Fachkenntnisse und persönliche Interessen fördern. Beispiel: Radio CF - eine firmeninterne Chart, die jeden Tag von Mitarbeiter:innen durch einen ihrer Lieblingssongs ergänzt wird.
- Flexible statt formeller Kundenbeziehungen: Wir sind der Überzeugung, dass Kundenbeziehungen sich auch über Videokonferenzen sehr persönlich gestalten lassen, teilweise sogar persönlicher. Wir stärken den direkten Kontakt durch flexibles, individuelles Abwägen zwischen Präsenz- und Videokonferenz, je nach Kundenbedürfnis.
- Coachender statt traditioneller Führungsstil: Die Führungskräfte übernehmen die Aufgaben eines Coaches: Sie schätzen Mitarbeitende ein, finden gemeinsame Ziele und sorgen dafür, dass sich die Mitarbeitenden bei der Arbeit entwickeln können. Sie übertragen den Mitarbeitenden Verantwortung und geben ihnen den Freiraum, selbstständig zu arbeiten. Basis des Ganzen: Gegenseitiges Vertrauen.
Was glatt ging
Die Umstellung auf New Work war eine Herausforderung. In einigen Punkten lief sie jedoch nahezu reibungslos. “Schon vor Corona war unsere IT-Infrastruktur zu 100 Prozent cloudbasiert”, erklärt Kirsten Becker, Head of Operations bei Content Fleet. “Von jetzt auf gleich ins Homeoffice zu wechseln, war deshalb ohne Probleme möglich.”
Leyla Pilz, Leiterin des Ressorts Finanzen und Versicherungen berichtet: “Natürlich kann ich aus dem Homeoffice meinen Mitarbeitenden nicht über die Schulter schauen. Aber das muss ich auch nicht. Wir sind ein eingespieltes Team und jede:r weiß, was zu tun ist. Meine Mitarbeitenden tragen die Verantwortung für ihre Projekte und betreuen sie bestmöglich. Darauf kann ich mich verlassen.”
Alix Poensgen ist begeistert davon, wie gut die Kolleg:innen beim Wandel mitgezogen haben: “Der Ansatz, die Krise auch als Chance zu nutzen, hat viele von uns beflügelt. Wohin man geblickt hat: Überall kamen die Leute mit Ideen um individuelle oder auch generelle Probleme zu lösen. Die Selbstheilungskräfte des Unternehmens waren deutlich zu spüren.”
Wo es hakte
Ein Punkt, der sich als unerwartet schwierig herausgestellt hat, war das Anschaffen neuer Laptops. Die meisten der Kolleg:innen hatten im Büro stationäre Rechner. Neue Laptops zu bestellen war deshalb eine der ersten Maßnahmen, die Content Fleet angegangen ist. “Mit der Idee waren wir aber leider nicht allein. Wegen der hohen Nachfrage waren die Lieferzeiten so lang, dass viele unserer Kolleg:innen die Geräte erst dieses Frühjahr bekommen haben. Einigen haben wir ihre Rechner aus dem Office nach Hause geliefert. Andere haben temporär auf ihren privaten Laptops gearbeitet. Das war nervig. Insgesamt bin ich aber sehr froh, wie verständnisvoll und flexibel das Team reagiert hat.”, so Michael Dunker.
Ein weiterer Punkt, der Schwierigkeiten bereitet hat, war die Kamera-Scheu einiger Kolleg:innen. “Mit Start ins Remote Work haben wir die Policy eingeführt, dass die Kameras bei Videokonferenzen grundsätzlich eingeschaltet sein sollen. Der Gedanke dahinter war, dass wir, wenn auch nur digital, von Angesicht zu Angesicht miteinander sprechen können. Es gab jedoch Kolleg:innen, die sich damit sehr schwer getan haben. Es war ihnen unangenehm sich vor der Kamera zu zeigen oder in größeren Runden etwas zu sagen. Als sie damit auf mich zukamen, haben wir begonnen, Videokonferenzen zu üben”, so Dunker, “nach ein paar Sessions war die anfängliche Fremdelei dann schnell besiegt.”
Woran wir noch arbeiten
Ein wesentlicher Vorteil, den New Work mit sich bringt, ist die flexible Einteilung der Arbeitszeit. Leyla Pilz, Ressortleiterin und Mutter eines zweijährigen Sohnes, arbeitet in Teilzeit. Sie ist sich sicher: “Ohne die Flexibilität von New Work würde es mir schwerer fallen, meinen Job voll auszufüllen. Es ist toll, dass ich bestimmte Aufgaben auch außerhalb der Arbeitszeit erledigen kann. Zum Beispiel abends, wenn mein Sohn schon im Bett ist.”
Einen Aspekt der flexiblen Arbeitszeit sieht sie hingegen kritisch: “Es ist eine große Versuchung, auch außerhalb meiner Arbeitszeiten ständig erreichbar zu sein. Und weil die klare zeitliche und räumliche Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit fehlt, fällt es mir manchmal schwerer abzuschalten.” Als Lösung führt Leyla Pilz das Jobsharing-Modell an: “Wenn ich wüsste, dass während meiner Abwesenheit jemand anderes meinen Job macht, könnte ich beruhigter in den Feierabend gehen.”, so die Ressortleiterin.
Unser Fazit: New Work rocks!
Wann Content Fleet New Work genau eingeführt hat, ist schwer zu sagen. “Der Weg aus der Krise in die neue Arbeitswelt ist ein Prozess”, sagt Philip Dipner. “Ich würde aber sagen, dass wir die wesentlichen Punkte unserer New-Work-Agenda schon seit einem halben Jahr leben.”
“Bis jetzt kriegen wir positives Feedback von allen Seiten. Unsere Mitarbeitenden sind zufrieden , dass sie ihr Leben freier gestalten können. Manche sind aufs Land gezogen, andere haben sich einen Hund zugelegt, wieder andere reisen durch Europa.” , erläutert Michael Dunker. Auch für ihn persönlich ist New Work ein Gewinn:“Dieser Sommer war trotz der Pandemie ein kleines Highlight! Wenn nicht so viel los war, konnte ich meine Videocalls auch mal ganz entspannt aus dem Wohnmobil an der See führen.
Alix Poensgen freut sich vor allem über die positiven Auswirkungen von New Work aufs Recruiting: “Der Fachkräftemangel ist auch bei uns ein Thema. Wir wollen nicht nur unsere bestehenden Kolleg:innen halten, sondern auch neue Mitarbeiter:innen für CF begeistern. Dank New Work geht das noch besser”, so die Head of HR.
ÜBER UNSERE AUTORIN:
Eva Karnowski (36) ist Head of Content Strategy bei Content Fleet. Mit Content Marketing beschäftigt sie sich seit 2013. Um neue, eindrucksvolle User-Erlebnisse zu entwickeln, arbeitet die studierte Geisteswissenschaftlerin interdisziplinär: Bewährte Content-Marketing-Methoden werden mit Erkenntnissen aus anderen Fachgebieten, zum Beispiel der Soziologie, Psychologie oder den Sprachwissenschaften, verbunden.
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