Windows 10 ist da. Auf der Basis von Big Data analysieren die Content-Fleet-Experten, in welchen nationalen Märkten das kostenlose Update besonders viel Aufmerksamkeit erregt, welche Publisher darüber berichten und wer sich als Meinungsmacher durchsetzen kann.
Weltweites Medienecho
Die Veröffentlichung des neuen Betriebssystems ist weltweit von großem Interesse. Die meisten Artikel gibt es in den USA (1.563), gefolgt von Deutschland (917) und England (461). Neben Frankreich (208), Australien (105) und Italien (72) schaffen es zudem mehrere aufstrebende Volkswirtschaften in die Top Ten der Länder mit den meisten Online-Publikationen: Indien (168), Brasilien (103), Russland (80) und Indonesien (74). Dicht dahinter folgt China mit 62 Publikationen.
Microsoft als erfolgreicher Publisher
Microsoft schafft es mit seinem The Windows Blog auf Platz 2 der viralsten Artikel. Der Bericht zum Start des Upgrades in 190 Ländern sorgt für rund 33.000 Social Media Reaktionen. Einzig der Artikel von Boy Genius Report ist mit rund 36.000 Reaktionen noch erfolgreicher. Dieser Artikel zahlt allerdings nicht uneingeschränkt positiv auf das Image von Microsoft ein: Er kritisiert, dass Windows 10 eine Vielzahl von privaten Daten ausspäht und gibt eine Anleitung, wie Nutzer diese Probleme umgehen können. Auch die Artikel von RT.com auf Platz 4 (20.000) und The Next Web auf Platz 7 (11.000) heben die Defizite im Datenschutz hervor.
Kooperation sorgt für Buzz auf Facebook
Auf Facebook zeigt sich, warum es für Unternehmen lohnenswert sein kann, sich mit anderen zu verbünden: Im November 2014 ist Microsoft eine Kooperation mit dem Fußballclub Real Madrid eingegangen. Jetzt, zum Release von Windows 10, stammt der mit rund 240.000 Likes, Shares und Comments mit Abstand viralste Post zum Thema von der Facebookseite des spanischen Fußballvereins. Er erreicht fast doppelt so viele Reaktionen wie der Beitrag von Intel auf Platz 2, der rund 121.000 Social Media Reaktionen hervorruft. Der Post von Lenovo (Platz 3) ist mit rund 64.000 Reaktionen ebenfalls sehr erfolgreich. Erst mit einigem Abstand folgen die Beiträge von Candy Crush Saga (13.000) und anderen Facebook-Profilen (9.000-6.000). Microsoft selbst verbreitet den Artikel vom The Windows Blog auf seiner Windows-Facebookseite und erreicht damit rund 8.000 Social Media Reaktionen (Platz 8).
Erfolgreiches Seeding auf Twitter
Der erfolgreichste Tweet zum Hashtag #Windows10 stammt von New-York-Times-Autor Farhad Manjoo, der den sarkastischen Beitrag von Jonathan Timar zu unnützen Fehlermeldungen retweetet. Er erreicht rund 16.000 Social Media Reaktionen. Ansonsten ist die Rangliste der viralsten Tweets aber fest im Griff von Microsoft selbst. Am Tag des Releases tweetet das Profil von Windows den Artikel vom The Windows Blog und erreicht damit selbst rund 3.000 Reaktionen. Dieser Beitrag wird vom Microsoft-Profil retweetet, wo er noch einmal 6.000 Reaktionen erreicht. Der Tweet wird aber zusätzlich noch von vielen anderen Profilen erfolgreich weiterverbreitet (Platz 2-16 der viralsten Tweets), die noch einmal rund 106.000 Social Media Reaktionen hervorrufen.
Fazit
Microsoft gelingt es mit den Veröffentlichungen rund um den Windows-10-Release nicht nur, ein breites Publikum zu erreichen. Das Unternehmen bestimmt auch in großem Maße, wie über die neue Version des Betriebssystems berichtet wird. Zentral ist dabei der Artikel auf dem The Windows Blog. Er wird einerseits in Beiträgen auf Facebook und Twitter verlinkt und andererseits sehr häufig von Lesern in den sozialen Netzwerken geteilt.
Die Kooperation mit Real Madrid zahlt sich ebenfalls aus und sorgt für eine große Reichweite in Spanien. Das Beispiel dieses erfolgreichen Facebook-Posts zeigt aber auch, dass es sich für Microsoft lohnen würde sein Engagement auf andere Länder auszuweiten. Zwar betreibt Microsoft auch in anderen Sprachen Windows-Blogs. Diese sind jedoch bei weitem nicht so gepflegt wie die US-amerikanische Variante. So stammen beispielsweise die letzten Artikel der italienischen Version aus dem Mai. Auf anderen Ablegern des Blogs, wie etwa dem lateinamerikanischen, dem japanischen oder dem deutschen gibt es zwar aktuelle Artikel, doch ist die Reichweite sehr gering.
Facebook- und Twitter-Profile existieren ebenfalls vereinzelt in anderen Sprachen, doch erreichen die Beiträge dort nur sehr wenige Fans bzw. Follower. Für Microsoft würde es sich also lohnen, gerade in den Ländern mit ausführlicher Berichterstattung zur Veröffentlichung von Windows 10 seine Content-Strategie neu auszurichten, um so auch hier – analog zu den USA – die Meinungsführerschaft selbst in der Hand zu haben.
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